Schon in der ersten Länderspielpause der neuen Saison steht Bundesliga-Absteiger SV Darmstadt 98 ohne Trainer da. Nachdem die Lilien vergangene Woche eine 0:4-Klatsche gegen die SV Elversberg kassierten, warf Aufstiegstrainer Torsten Lieberknecht nach vier Partien ohne Sieg bereits hin.
Die Spielpause hat Darmstadt aber genutzt und sich bereits mit einem Nachfolger geeinigt. Florian Kohfeldt, in der Vorsaison noch Trainer des belgischen Erstliga-Absteigers KAS Eupen, übernimmt den SVD mit einem Punkt auf Tabellenplatz 17.
Sportdirektor Paul Fernie erklärt die Verpflichtung: „Florian Kohfeldt erfüllt unser gewünschtes Profil. Er bringt Erfahrung, Persönlichkeit und das Know-how mit, um unserer Mannschaft Stabilität zu verleihen und ihr Potenzial abzurufen. Florian hat uns in den Gesprächen mit einem klaren Plan und seinem Feuer für die Aufgabe überzeugt. Wir freuen uns, dass wir ihn für unseren Verein begeistern konnten und er unsere Mannschaft ab sofort verantwortlich betreuen wird.“
Kohfeldts erste Station im Profifußball war 2017, als er beim Bundesligisten Werder Bremen von Alexander Nouri folgte. Vom vorletzten Platz führte er die Bremer auf Platz 11, in der ersten kompletten Saison unter dem gebürtigen Siegener scheiterten die Grün-Weißen knapp am internationalen Geschäft (8.). Doch in den folgenden Jahren ging die Tendenz klar nach unten: 2020 retteten sich Kohfeldt und Werder noch dank der Auswärtstorregel in der Relegation gegen Heidenheim, ein Jahr später war einen Spieltag vor Saisonende Schluss für den Coach - ebenfalls auf Platz 16. Trotzdem stieg Werder noch direkt ab.
Zunächst gilt es jetzt, viele Einzelgespräche zu führen und die Mannschaft kennenzulernen. Gemeinsam wollen wir dafür sorgen, dass wir uns mit mutigem Fußball wieder sportlich stabilisieren.
Florian Kohfeldt
Beim VfL Wolfsburg übernahm er von Niko Kovac und holte in 25 Spielen einen Punkteschnitt von 1,16 pro Partie, etwas überraschend endete seine Zeit bei den Niedersachsen schnell. Mit KAS Eupen waren es in 30 Spielen sogar noch weniger (0,8), vor der Abstiegsrunde folgte der Rücktritt.
Nun soll er die im freien Fall befindlichen Darmstädter besser abfangen und den Klub in der Zweitklassigkeit halten. Gerade in seinen ersten Spielen in Bremen und beim VfL konnte Kohfeldt zu Beginn Euphorie entfachen und mit guten Ergebnissen starten.
Der neue Cheftrainer freut sich auf sein neues Umfeld: „Darmstadt 98 ist ein professioneller und gut geführter Verein, der in den vergangenen Jahren sportlich sehr gute Ergebnisse erzielt hat. Mir hat aber insbesondere auch imponiert, wie Fans und Verantwortliche auch in herausfordernden Momenten wie etwa in der zurückliegenden Saison zusammengehalten haben. Zunächst gilt es jetzt, viele Einzelgespräche zu führen und die Mannschaft kennenzulernen. Gemeinsam wollen wir dafür sorgen, dass wir uns mit mutigem Fußball wieder sportlich stabilisieren.“
Am kommenden Samstag (14. September, 13 Uhr) kommt es in Darmstadt zum Krisenduell zwischen den Lilien und dem punktlosen Schlusslicht Eintracht Braunschweig - wo ein neuer Cheftrainer Florian Kohfeldt gleich mit einem Erfolgserlebnis starten will.